Wie alles begann
Verfasst: 19.03.2023, 14:41
Achtung,sehr viel zu lesen. Das habe ich für eine Zeitung verfasst, wurde nicht verwendet, trotzdem schön zu lesen und interessant. Grüsse Wolf
Wie alles begann.
Vor 30 Jahren war es nicht sehr viel anders als heute, abends treffen zum biken, die Bikes waren noch hardtails, auch selbst Federgabeln waren noch nicht erfunden.
Es war genauso dunkel wie heute, singletrails brauchten damals aber eher mehr Licht, einfach drüberbrettern war nicht so gut, da wollte der Kurs sehr sorgfältig ausgewählt werden. Regelmässige Abgänge waren deshalb fester Bestandteil der Abendgestaltung.
Beleuchtungen gab es wenige und sie waren schwach, schwer und erstaunlich teuer. Alle MTB Lampen dieser Zeit kamen aus USA, extrem schwere und grosse Blei Batterien und gelblich glimmende Halogenlampen, Ein - Aus , mehr gab es nicht.
Einige meiner Freunde hatten Lampen dieser Art, bezeichnende Namen wie „ Secret Weapon „ machten die Sache jedoch auch nicht besser. Aber natürlich begleitete all diese US Lampen der Geist der MTB’s der ersten Stunden, alles aus USA war in diesen Jahren supercool.
Aber erschreckend bastelig gemacht, jedes Detail nervte, alles eher lieblos zusammengebaut, das Preis Leistungs Verhältnis war mir damals ziemlich rätselhaft. Sebstbaulampen waren auch zu dieser Zeit ein Thema, es wurde an allen rumgedreht, aber die Möglichkeiten waren sehr beschränkt, die Technik war sehr viel simpler.
Hier muss ich etwas ausholen, zu meiner persöhnlichen Grundausstattung gehörte auch schon damals eine Drehbank, eine Metallfräse und ein WIG Schweissgerät und die dazugehörende Freude , am liebsten alles aus dem Vollen zu fräsen.
Eben wegen dem sehr begrenzten Angebot gab es nicht endende Disskussionen, könnte man ( Ich ) das nicht besser, schöner, praktischer machen ?
Schnell war ein tragfähiges Grundgerüst gefunden, schön, klein, leicht, schnell am Lenker montierbar, leicht verstellbar, leichter Akku in einer simpel zu befestigenden Tasche.
„ Form follows function „ war auch in diesen Zeiten für mich kein Ansatz, ich würde eher sagen „ function is nothing without form „
Schon immer war die Optik , das Design das allentscheidene, erst dann muss die Funktion selbstverständlich auch perfekt sein. Oder anders gesagt, hässlich, aber praktisch war und ist bei mir nicht darstellbar, geht nicht.
Nächtelang wurde getestet, disskutiert, schon die Befestigung am Lenker war ein Problem, das Lastenheft allein hierfür war lang, bis die Idee mit dem Gummiring in irgendeiner Nacht entstand ( die Grundidee war von Mike ), ganz einfach, Gummiring über Nase und fest. Dann gefräst, gedreht, getestet.
Das Grundprinzip ist seit diesen Tagen immer genau dieses, so einfach wie möglich, praktisch und schön. Der Halter wurde dann recht schnell patentrechtlich geschützt,dass diese Art der Befestigung genial ist, war uns damals allen klar.
Damit war ein Teil zufriedenstellend auf den Weg gebracht.
Aber das Licht musste besser, breiter gleichmässiger sein, trailtauglich. In diesen Zeiten waren alle Lampen extrem extrem eng strahlend, nahezu nicht zu gebrauchen auf europäischen singletrails.
Die erste Reflektor Lampen Einheit, welche meinen Ansprüchen genügte, wurde damals in Video Beleuchtungen eingesetzt. Sehr breit, gleichmässig , aber eben auch weniger Reichweite.
Ein schönes Gehäusedesign war nach einigen Wochen glühender Drehbankarbeit gefunden.
Kleiner Akku dazu, so könnte es klappen. Über mehre Monate wurde an allen möglichen Details gearbeitet, welche Stecker, wohin mit dem Schalter, welche Akkus, welche Taschen und wie es dann so läuft, aus dem Projekt , die beste Lampe nur für uns, wurde ein Problem. Viele Teile konnten nur in einer Mindest- Stückzahl produziert werden. 300 Exemplare war die geringst mögliche Menge. Auch damals schon war das CNC fräsen erst ab einer gewissen Stückzahl sinnvoll. Zuviel für die Gruppe. Nach längerem Hin und Her erschien es mir durchaus vorstellbar, diese Lampe zu verkaufen, sie war schöner, heller, besser und leichter als alles andere.
Das Konzept war grandios, nur die dazugehörenden Kunden existierten noch nicht, das merkte ich dann später.
Neben Hausbau, Vater sein und Arbeit als Steinmetz wurde der Gedanke , diese Lampe nebenbei zu verkaufen, Realität. Der für mich typische Grundoptimismus wischte alle Bedenken weg, so mache ich das, ich verkaufe diese Lampen, das wird schon.
Nachdem dies geklärt schien, bestellte ich alle Arten von Kleinteilen, Kabelbäume wurden gefertigt, der Glasreflektor in Japan bestellt, ein Name gesucht ( Lupine = amerik. Wolfsartig/ Wolf lat : Lupus ), ein befreundeter Grafiker gestaltete ein Logo und die Geschichte nahm ihren Lauf.
Die erste Lampe war die Passubio ( benannt nach einem Pass am Gardasee, 52 Tunnels), wird aber nur mit einem S geschrieben.
Wunderschönes Voll Alu Lampengehäuse, Kabelbaum mit Ein / Ausschalter für den Daumen, gleichmässiges, breites, aber helles Licht, geniale Befestigung am Lenker, kleiner Ni-CD Akku in einer wunderschönen Cordura Tasche.
Wie auch heute, sehr aufwendig und kompromisslos im Detail, viel teurer zu produzieren als gedacht, Verkaufspreis : 425 DM
Sehr viel teurer als alle amerikanischen Hersteller, besser, edler, keine Frage aber es war über lange Zeit eine eher missionarische Aufgabe, das Preis Leistungs Verhältnis zu erklären. Die Fangemeinde wuchs somit langsam, zu langsam um mit dieser Art der Fertigung zu leben, zu teuer, zu detailverliebt, nicht effizient genug.
Die darauf hin folgende Anlaufphase erstreckte sich über 7-8 Jahre, die Stückzahlen waren gering, die wirtschaftliche Situation wäre als angespannt noch sehr geschönt, umschrieben. Schon nach 4 Jahren mussten Gabi und ich mein selbst renoviertes Häuschen im Wald verkaufen, die Bank lies keine Wahl, wir lebten von Gabi’s Gehalt, der Lampenverkauf generierte jährliche zuverlässige Verluste. Nach ewigen Jahren wurden die Dinge besser, die Stückzahlen stiegen langsam, aber stetig, Evolutionsstufen, Verbesserungen aller Art wurden über die Jahre möglich, alles wurde,schöner, perfekter, leichter,besser.
Es ist heute alles kein Vergleich mehr zu den Zeiten damals, wir haben heute unendlich mehr Möglichkeiten, die Dinge sind anders, die Welt ist anders, aber letztenendes ist es immer noch der gleiche Gedanke , der alles trägt,
schöne Produkte mit einzigartiger Leistungsfähigkeit, auch heute immer noch gerne mal gegen den main stream.
Wie alles begann.
Vor 30 Jahren war es nicht sehr viel anders als heute, abends treffen zum biken, die Bikes waren noch hardtails, auch selbst Federgabeln waren noch nicht erfunden.
Es war genauso dunkel wie heute, singletrails brauchten damals aber eher mehr Licht, einfach drüberbrettern war nicht so gut, da wollte der Kurs sehr sorgfältig ausgewählt werden. Regelmässige Abgänge waren deshalb fester Bestandteil der Abendgestaltung.
Beleuchtungen gab es wenige und sie waren schwach, schwer und erstaunlich teuer. Alle MTB Lampen dieser Zeit kamen aus USA, extrem schwere und grosse Blei Batterien und gelblich glimmende Halogenlampen, Ein - Aus , mehr gab es nicht.
Einige meiner Freunde hatten Lampen dieser Art, bezeichnende Namen wie „ Secret Weapon „ machten die Sache jedoch auch nicht besser. Aber natürlich begleitete all diese US Lampen der Geist der MTB’s der ersten Stunden, alles aus USA war in diesen Jahren supercool.
Aber erschreckend bastelig gemacht, jedes Detail nervte, alles eher lieblos zusammengebaut, das Preis Leistungs Verhältnis war mir damals ziemlich rätselhaft. Sebstbaulampen waren auch zu dieser Zeit ein Thema, es wurde an allen rumgedreht, aber die Möglichkeiten waren sehr beschränkt, die Technik war sehr viel simpler.
Hier muss ich etwas ausholen, zu meiner persöhnlichen Grundausstattung gehörte auch schon damals eine Drehbank, eine Metallfräse und ein WIG Schweissgerät und die dazugehörende Freude , am liebsten alles aus dem Vollen zu fräsen.
Eben wegen dem sehr begrenzten Angebot gab es nicht endende Disskussionen, könnte man ( Ich ) das nicht besser, schöner, praktischer machen ?
Schnell war ein tragfähiges Grundgerüst gefunden, schön, klein, leicht, schnell am Lenker montierbar, leicht verstellbar, leichter Akku in einer simpel zu befestigenden Tasche.
„ Form follows function „ war auch in diesen Zeiten für mich kein Ansatz, ich würde eher sagen „ function is nothing without form „
Schon immer war die Optik , das Design das allentscheidene, erst dann muss die Funktion selbstverständlich auch perfekt sein. Oder anders gesagt, hässlich, aber praktisch war und ist bei mir nicht darstellbar, geht nicht.
Nächtelang wurde getestet, disskutiert, schon die Befestigung am Lenker war ein Problem, das Lastenheft allein hierfür war lang, bis die Idee mit dem Gummiring in irgendeiner Nacht entstand ( die Grundidee war von Mike ), ganz einfach, Gummiring über Nase und fest. Dann gefräst, gedreht, getestet.
Das Grundprinzip ist seit diesen Tagen immer genau dieses, so einfach wie möglich, praktisch und schön. Der Halter wurde dann recht schnell patentrechtlich geschützt,dass diese Art der Befestigung genial ist, war uns damals allen klar.
Damit war ein Teil zufriedenstellend auf den Weg gebracht.
Aber das Licht musste besser, breiter gleichmässiger sein, trailtauglich. In diesen Zeiten waren alle Lampen extrem extrem eng strahlend, nahezu nicht zu gebrauchen auf europäischen singletrails.
Die erste Reflektor Lampen Einheit, welche meinen Ansprüchen genügte, wurde damals in Video Beleuchtungen eingesetzt. Sehr breit, gleichmässig , aber eben auch weniger Reichweite.
Ein schönes Gehäusedesign war nach einigen Wochen glühender Drehbankarbeit gefunden.
Kleiner Akku dazu, so könnte es klappen. Über mehre Monate wurde an allen möglichen Details gearbeitet, welche Stecker, wohin mit dem Schalter, welche Akkus, welche Taschen und wie es dann so läuft, aus dem Projekt , die beste Lampe nur für uns, wurde ein Problem. Viele Teile konnten nur in einer Mindest- Stückzahl produziert werden. 300 Exemplare war die geringst mögliche Menge. Auch damals schon war das CNC fräsen erst ab einer gewissen Stückzahl sinnvoll. Zuviel für die Gruppe. Nach längerem Hin und Her erschien es mir durchaus vorstellbar, diese Lampe zu verkaufen, sie war schöner, heller, besser und leichter als alles andere.
Das Konzept war grandios, nur die dazugehörenden Kunden existierten noch nicht, das merkte ich dann später.
Neben Hausbau, Vater sein und Arbeit als Steinmetz wurde der Gedanke , diese Lampe nebenbei zu verkaufen, Realität. Der für mich typische Grundoptimismus wischte alle Bedenken weg, so mache ich das, ich verkaufe diese Lampen, das wird schon.
Nachdem dies geklärt schien, bestellte ich alle Arten von Kleinteilen, Kabelbäume wurden gefertigt, der Glasreflektor in Japan bestellt, ein Name gesucht ( Lupine = amerik. Wolfsartig/ Wolf lat : Lupus ), ein befreundeter Grafiker gestaltete ein Logo und die Geschichte nahm ihren Lauf.
Die erste Lampe war die Passubio ( benannt nach einem Pass am Gardasee, 52 Tunnels), wird aber nur mit einem S geschrieben.
Wunderschönes Voll Alu Lampengehäuse, Kabelbaum mit Ein / Ausschalter für den Daumen, gleichmässiges, breites, aber helles Licht, geniale Befestigung am Lenker, kleiner Ni-CD Akku in einer wunderschönen Cordura Tasche.
Wie auch heute, sehr aufwendig und kompromisslos im Detail, viel teurer zu produzieren als gedacht, Verkaufspreis : 425 DM
Sehr viel teurer als alle amerikanischen Hersteller, besser, edler, keine Frage aber es war über lange Zeit eine eher missionarische Aufgabe, das Preis Leistungs Verhältnis zu erklären. Die Fangemeinde wuchs somit langsam, zu langsam um mit dieser Art der Fertigung zu leben, zu teuer, zu detailverliebt, nicht effizient genug.
Die darauf hin folgende Anlaufphase erstreckte sich über 7-8 Jahre, die Stückzahlen waren gering, die wirtschaftliche Situation wäre als angespannt noch sehr geschönt, umschrieben. Schon nach 4 Jahren mussten Gabi und ich mein selbst renoviertes Häuschen im Wald verkaufen, die Bank lies keine Wahl, wir lebten von Gabi’s Gehalt, der Lampenverkauf generierte jährliche zuverlässige Verluste. Nach ewigen Jahren wurden die Dinge besser, die Stückzahlen stiegen langsam, aber stetig, Evolutionsstufen, Verbesserungen aller Art wurden über die Jahre möglich, alles wurde,schöner, perfekter, leichter,besser.
Es ist heute alles kein Vergleich mehr zu den Zeiten damals, wir haben heute unendlich mehr Möglichkeiten, die Dinge sind anders, die Welt ist anders, aber letztenendes ist es immer noch der gleiche Gedanke , der alles trägt,
schöne Produkte mit einzigartiger Leistungsfähigkeit, auch heute immer noch gerne mal gegen den main stream.