Teil-Auffüllen des Akkus direkt vor Gebrauch ein Problem?

[wanderer01]

Hallo zusammen!

Bei mir ist eine Frage aufgetaucht, die sich nicht über die FAQs oder Recherche hier im Forum beantwortet - folgende Situation:
Man macht kleine Teilentladungen eines Akkus, entschließt sich dabei erst einmal gegen ein nachfolgendes Voll-Machen, weil:
• in der kommenden Zeit die volle Kapazität des Akkus nicht benötigt wird
• nur weitere kleine Teil-Entladungen absehbar sind (z.B. paar Abende hintereinander jeweils eine kleine Entnahme aus dem Akku)
• man zwecks Schonung des Akkus unnötige Lade-Zyklen vermeiden will

Nun ändert sich jedoch die Planung ...
und man entscheidet sich zu einer recht bald startenden Aktivität (z.B. in 1 - 2 Stunden)
mit größerem Bedarf an Akku-Kapazität:
Kann ich schnell noch paar Amperestunden in den Akku packen (je weiter weiter der Akku noch von kompletter Füllung entfernt,
desto schneller wird bekanntlich eingeladen; will sagen: ist der Akku halb leer, bekomme ich in kurzer Zeit eine gute Menge rein),
wohl wissend, dass die vollständige Ladung des Akkus nicht mehr abgewartet werden kann (man will los mit der Lampe) und es eben zu einer Teil-Befüllung des Akkus direkt vor Gebrauch kommt?!
- Stellt diese Art des Teil-Ladens eine zusätzliche Belastung des Akkus dar?

Das frage ich Euch.

Ich danke für jede Einlassung dazu, es grüßt
der Wanderer

[Arsène Lupine]

Der Chef persönlich hat es mal lapidar und einfach ausgedrückt, hat mir gut gefallen:
Ein Akku wird einfach am Alter sterben. Anzahl und Art der Ladungen sind dabei so gut wie völlig egal.
Dem entnehme ich dass "sorgfältiges Behandeln" wie ein rohes Ei mit ausgeklügelten Lade- und Entlademodi usw. ausser Aufwand nicht viel bringt. Ausser den psychologischen Vorteil, "man" hätte es richtig gemacht. Eine Lagerung an einem kühlen Ort über längere Zeitdauer scheint das einzig "indizierte" zu sein.
Ich erwarte nun rege Gegenrede!

Gruss

[gr.nagus]

Ein Akku wird einfach am Alter sterben. Anzahl und Art der Ladungen sind dabei so gut wie völlig egal.

Im Prinzip richtig, die Allerwenigsten dürften einem Akku so viele Ladezyklen verpassen, dass er daran stirbt. Die chemische Alterung der Zellen durch die Zeit oder ungünstige Lagerungs- oder Ladebedingungen, sowie Tiefentladungen haben einen größeren Einluss auf die Lebensdauer.
Wenn man doch seine Ladezyklen zählen will, dann muss man davon ausgehen, da ein Teilladen, oder Nachladen genau soviel "chemischen Verschleiß" bringt wie eine Komplettladung. Einen Memoryeffekt bei einer Teilladung gibt es natürlich auch nicht.

Bei meiner Piko X Duo ist das praktisch. Da kann man den Akku jedes mal leer fahren und hat immer noch einen Vollen zum Wechslen.

Gruß
gr.nagus

[wanderer01]

Prima Ihr Beiden, danke für die prompte Antwort, soweit kann ich Euch folgen.
Ich sehe auch ein, dass es keinen Sinn macht, mit dem guten LiIon allzu pingelig zu sein
- ist eben ein Verschleißteil.
Ich schließe aus Euren Postings, dass eine Teil-Befüllung direkt vor einer Entladung kein größeres Problem darstellt.
Prima.

Für das nächste Jahr zwischen Juni und August einschließlich soll der gute neue Akku allerdings in Plastiktüte im Kühlschrank (ca. 7 Grad) lagern und paar Stunden vor der Nutzung raus, damit er in der Wohnung nie auch nur in die Nähe der bösen 25 Grad kommt. Steht dieser Aufwand irgendwie ... im Verhältnis zum Nutzen?

[microbat]

Genau so ist es wie Arsène Lupine und gr.nagus schreiben.
Der Akku ist ein Verschleißteil.
Viel schlimmer als ein vor seiner hypothetischen Lebenszeit verbrauchter Akku ist im dunklen in der Pampa zu stehen...
Zur Lagerung finde ich den Kühlschrank etwas übertrieben, der kühle Keller tut´s auch.
"Blöd" ist es einen entladenen Akku übern Sommer irgendwo rumliegen zu lassen...
"Unglücklich" ist es (im Urlaub) den Akku im 50°C warmen Auto zu laden, dass mag der gar nicht.

[Rob]

Ich kann das bestätigen.

Bisher lief mein Akku (9,9 Ah , Kaufdatum 10/2007!!) absolut problemlos. Jetzt im Sommerurlaub hatte ich ihn im Zelt voll geladen, weil ich eine größere Ausfahrt plante. Die kam nicht zustande. Der Akku lag voll im heißen Auto rum. Zuhause habe ich ihn leer gefahren, danach konnte ich ihn nur noch minimal nachladen. Schrott.

Ich gehe davon aus, dass ich ihn noch weit länger hätte im Betrieb nehmen können, wenn das nicht passiert wäre.

Zur Hitze: die sollte doch nur in Kombination mit dem vollen Akku ein Problem sein, oder? Ansonsten dürfte man den Akku im Sommer ja gar nicht benutzen.

[microbat]

Keine Ahnung ab welcher Temperatur der Akku schaden nimmt.
Hierzu finden sich ausreichend Beschreibungen im Netz.
Im Auto werden es im Sommer und in der Sonne stehend leicht 50°C.
Das einmalige Laden setzte meinen Akku eben merklich zu,
er funktionierte aber noch brauchbar.
Ansonsten wird beim Gebrauch im Freien oder dem Transport im Auto und eben im Schatten,
Bsp. in einer Tasche unterm Sitz oder im Kofferraum, der Akku nicht so warm...

[wanderer01]

Zur Hitze: die sollte doch nur in Kombination mit dem vollen Akku ein Problem sein, oder? Ansonsten dürfte man den Akku im Sommer ja gar nicht benutzen.

In diesem Thread äußert sich Wolf ausführlich dazu (ganz unten, Beitrag Nr.8 )

http://forum.lupine.de/viewtopic.php?f=31&t=3831#p25220
("Voll und Wärme über 25 Grad")

Gruß!

[Lichtinsdunkel]

Für das nächste Jahr zwischen Juni und August einschließlich soll der gute neue Akku allerdings in Plastiktüte im Kühlschrank (ca. 7 Grad) lagern und paar Stunden vor der Nutzung raus, damit er in der Wohnung nie auch nur in die Nähe der bösen 25 Grad kommt. Steht dieser Aufwand irgendwie ... im Verhältnis zum Nutzen?

Wenn du den Akku über einen längeren Zeitraum nicht nutzt, sollte er auf keienen Fall vollgeladen, sondern bei 40 Prozent Ladung kühl gelagert werden.
http://www.tomshardware.de/Li-Ionen-Akk ... 772-8.html